Aus- einander- setzung mit Gewalt

Die Untersuchung ‘Aus- einander- setzung mit Gewalt’ führt auf der Basis des Orgonomischen Funktionalismus eine neue Perspektive in die Gewaltdebatte ein.

Die gewalttätigen Jugendlichen und der gewaltthematisierende Mainstream werden in den spezifischen Aspekten und in der Interaktion charakterisiert.
Neben den Unterschieden wird aber auch die Identität beider Seiten herausgearbeitet.

Erst aufgrund dieser umfassenden Perspektive können Schritte aus der periodisch auftretenden Gewaltproblematik entwickelt werden.

Diese Studie wird hier dargestellt.

Gewalttätige Ausgegrenzte

Auf der Basis autobiografische narrativer Interviews kann die Perspektive gewaltkrimineller Jugendlicher ausführlich analysiert werden.

Es werden vier 'Typen der Ausgrenzungsbearbeitung' und entsprechende Beispielbiografien präsentiert.

Ausgehend von diesen komplexen Daten wird der Weg zur zugrundeliegeden Funktion 'Ausgegrenzte Bewegung' beschrieben.

Gewaltthematisierender Mainstream

Die den Tätern gegenüberstehende Perspektive wird anhand populärer Erklärungsansätze und als selbstverständlich mittradierte Modelle thematisiert.

Insbesondere wird so der Desintegrationsansatz (Heitmeyer), die Kontrolltheorie (Hirschi), das Gewaltmonopol (Hobbes) und der Zivilisiationsprozess (Elias) analysiert.

Alle Modelle werden in ihren Eigenständigkeiten und Gegensätzen dargestellt. Darüber hinaus werden sie auf eine allen zugrunde ligende Funktion der 'Autotranszendenz' zurückgeführt.

Die Bremsung

 

 

Auf dieser Seite geht es um die Funktion, die sowohl der Perspektive der Gewalttäter als auch die des gewaltthematisierenden Mainstream zugrunde liegt.

In dieser Funktion sind sie identisch.

Diese Funktion wird insbesondere mit Hilfe verschiedener Animationen dargestellt.

Aus- einander- setzung mit Gewalt

Gewalttätige Jugendliche und die Erklärungsansätze dieser Gewalt sind sich in einem Punkt einig:
Die eigene Seite ist völlig anders als die gegenüberliegende Seite.

Diese angenommene Andersartigkeit bestimmt auf beiden Seiten die Orientierung und somit die verschiedenen Formen der 'Auseinandersetzung mit Gewalt'.

Die Untersuchung zur Aus-einander-setzung mit Gewalt geht diesem Mythos nach. Sie

  • charakterisiert auf einer breiten empirischen Basis beide Seiten jeweils für sich
  • setzt die Perspektiven in Beziehung
  • und weist v.a. nach, dass trotz aller Unterschiede, beide Orientierungen nur eine zugrunde liegende Identität variieren.
Die Orientierungen des Gewalttäters Oskar und die des Pädagogen Heitmeyer sind sich ähnlicher als beiden lieb ist!

Erst das Wissen um diese Identität bietet die Möglichkeit, die Gewalt- und Ausgrenzungsspirale tatsächlich zu verlassen.

Der Blog zum Thema
ID-Blog

So wie die Jugendgewalt periodisch unter verschiedenen Namen auftaucht und wieder in den Hintergrund geht, so stellt sich dem mit derselben Regelmäßigkeit die gleichen Erklärungen unter neuen Namen entgegen.
Diese Art der Grenzarbeit stabilisiert die Gewaltproblematik und hebt sie nicht auf!

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Sie können die komplette Untersuchung inclusive der Ergebnisse der 'Hallenser Biographiestudie zur Jugendgewalt' kostenlos downloaden.
 
Das immer wiederkehrende Gewaltproblem

Die Geschehnisse Anfang der 90er Jahre sind ein gutes Beispiel für die hier behandelte Problematik.

 

Jugendgewalt

Meist männliche Jugendliche gingen brutal gegen ihnen fremd erscheinenden Personen vor.
Sie pöbelten sie an, schlugen sie zusammen, steckten die Wohnungen an und verbreiteten Angst und Schrecken.
Es gab zahlreiche Verletzte und Tote.
Die Städtenamen Mölln, Rostock, Hoyerswerda, Solingen und Magdeburg sollen hier als Hinweis genügen.

Auseinandersetzungen mittels Gewalt
Verunsicherte Öffentlichkeit
Dem stand eine verängstigte und verunsicherte Öffentlichkeit gegenüber.
Wo kommen auf einmal diese Gewalt und der Rechtsextremismus her? Was sind das für Jugendliche? Wie wirkt das im Ausland? Was hat das mit der Wende zu tun? Wer ist alles gefährdet? Was ist falsch gelaufen? Was hat das mit uns zu tun? Was kann gegen diese Gewalt getan werden? usw. usw.
Die Angst vor Gewalt rangierte zeitweise noch höher als die Angst vor der Arbeitslosigkeit.
 

Suche nach stabilisierenden Modellen

Es gab in dieser Zeit kaum eine Talkshow, Nachrichtensendung oder Zeitschrift in der nicht ein Experte nach Erklärungen gefragt wurde. Sie sollten aus einer wissenschaftlichen Perspektive die verloren gegangene Orientierung wieder herstellen. Die Folge war eine kaum bekannte Flut von empirischen Studien.
Neben der Frage nach der Quantität der Gewalt stand v.a. die Ursachensuche im Vordergrund: welche bedingenden Faktoren können herausgearbeitet werden, um die Gewalt zu erklären und Gegenmaßnamen zu entwickeln.

 

Der Gewalttäter

Im Mittelpunkt standen dabei die Gewalttäter und die Frage nach den Merkmalen, die diese Jugendlichen von anderen unterscheiden. Können sie die Wende nicht richtig verarbeiten? Leben sie in ungünstigen sozialen Verhältnissen? Haben sie Probleme mit ihrer Männlichkeit? Können sie keine angemessene Identität entwickeln? Fehlt ihnen der Halt? usw. usw.

Gewalt wurde als zentrales gesellschaftliches Problem wahrgenommen. Gleichzeitig war es ein sicheres Kennzeichen für eine problematische Persönlichkeit.
Die Auseinandersetzung mit dem Problem Gewalt konnte so am problematischen Jugendlichen vollzogen werden.
Nicht der Jugendliche als solcher war von Interesse, sondern die spezifischen Merkmale, die ihn als problematische Person auszeichnen.

 

Die Orientierung stiftenden Erklärungsmodelle

In der Suche nach den spezifischen Merkmalen, also nach den Unterschieden zwischen den Tätern und uns, waren sich alle relevanten Erklärungsansätze einig (dem widersprechende definitionstheoretische Modelle waren völlig bedeutungslos).

Gewalt wird somit als ein Problem der Abweichung von einem vermeintlichen gesellschaftlichen Standard wahrgenommen.

Die Modelle ermöglichen es so, die Gewaltproblematik als eine Art gesellschaftliche Grenzarbeit zu verstehen. Die Gewalt zeigt an, wer jenseits der Grenze steht und die spezifischen Merkmale erklären warum.

Jedem ist es somit möglich sich klar diesseits der Grenze bzw. jenseits der Gewalttäter zu verorten. In dem Maße wie diese Ansätze angenommen werden schwindet die Verunsicherung und wird durch eine eindeutige Orientierung ersetzt.

Die Auseinandersetzungen unter den verschiedenen Modellen beziehen sich nicht auf diese grundsätzliche Verortung, sondern allenfalls darauf wie der gesellschaftliche Standard bzw. die davon abweichenden Merkmale definiert werden.


Auseinandersetzung mit der Gewalt

Abgeleitete Maßnahmen

Es gab nicht nur eine Fülle von empirischen Studien und Orientierung stiftende Modelle, sondern auch daraus abgeleitete Maßnahmen und Projekte. Entsprechend der Modelle standen auch hier die Täter und als solche gefährdeten Jugendliche im Zentrum. Mit sehr viel Geld, Kreativität und Arbeit wurde versucht auf den Bereich jenseits der Grenze Einfluss zu nehmen.
Egal an welchem Modell sich dabei orientiert wurde, das Ziel war und ist immer die Grenze vorzuschieben bzw. den Bereich jenseits des Limes zu verkleinern.

 

Stabilität

Die Gewalt ist ab Mitte der 90er Jahre nicht wesentlich zurückgegangen - die öffentliche Verunsicherung aber sehr wohl.
Abgesehen von einigen aufschreckenden Momenten (Erfurt) ist Ruhe eingekehrt.

Das drohende Chaos konnte sinnvoll bearbeitet werden. Die Barbaren wurden als solche erkannt und jenseits des Limes verortet. Darüber hinaus wird versichert, dass die Grenzen ständig verbessert und sogar weiter vorgeschoben werden können.

 

Gewalt versus Stabilität

Es gibt ein großes Problem:
Jugendliche (nicht nur Jugendliche) sind bereit die Würde anderer Menschen zu missachten, sie grausam zu misshandeln.
Menschen werden durch andere Menschen psychisch und physisch eingeengt, bedroht und geschädigt. Unbeschwertes Bewegen ist für sie nicht selbstverständlich. Sie haben begründete Angst vor Übergriffen.

Dies Problem ist nicht neu, sondern ständig vorhanden.
Anfang der 90er Jahre führte es zu einer starken Verunsicherung, die unter anderem durch den Bezug auf bestimmte Erklärungsmodelle sinnvoll angegangen werden konnte.
Dies gilt nicht für das Gewaltproblem. Es werden weiterhin Menschen genötigt, gequält und getötet.

Dies lässt nur einen Schluss zu:
Die Gewalt wird zwar als zu lösendes Problem benannt, effektiv bearbeitet wird aber das Problem der Verunsicherung.

Dies führt zu mehreren grundsätzlichen Fragen:

  • Was für eine Art der Verunsicherung liegt hier vor?
  • Wie kann die Stabilität charakterisiert werden, die durch diese Form der Beschäftigung mit Gewalt erreicht wird?
  • Warum wird das Gewaltproblem nicht gelöst oder zumindest effektiv angegangen?
  • Welche Bedeutung hat der Zusammenhang zwischen Gewalt und Ausgrenzung?
  • Welche Beziehung besteht zwischen Stabilität und Gewalt?
 
   
Skizze der Untersuchung

Argumentative Grundlage meiner Untersuchung zur 'Aus-einander-setzung mit Gewalt' ist der Orgonomische Funktionalismus.

Demzufolge liegen hier nicht einfach zwei unterschiedliche Welten vor, sondern zwei aufeinander bezogene, aber gegensätzliche Perspektiven: die der Gewalttäter und die des gesellschaftlichen Mainstreams. Die Parteien innerhalb dieses Widerspruches verlangen nach einer eindeutigen Verortung: entweder man ist für die eine oder die andere Seite.


Der 'einfache Gegensatz' zwischen Keule und Finger

In dieser Polarisierung geht aber das Verständnis für den Gesamtzusammenhang verloren. Ich wähle demgegenüber drei Perspektiven, die am Zeichen des Orgonomischen Funktionalismus verdeutlichen lassen:  
  • zum einen interessieren mich die Parteien in ihren Eigenheiten. Sowohl die Position der Gewalttäter als auch die Modelle des gesellschaftlichen Mainstreams müssen jede für sich genau charakterisiert werden. (dies entspricht den Pfeilspitzen)
  • Zwischen den Pfeilspitzen bildet sich der Raum für die Interaktionen der beiden Seiten. Auch dieser Aspekt muss dargestellt werden.
  • Ich gehe davon aus, dass die sich als gegensätzlich definierenden Parteien eine zugrunde liegende Funktion variieren (der Punkt am unteren Ende). Diese Identität gilt es als dritten Schritt genau zu charakterisieren

Erst wenn das Gewaltproblem in den Unterschieden, Wechselwirkungen und der Identität verstanden ist, ist es möglich, die Polarisierung zu verlassen und sich zum Gesamtzusammenhang zu positionieren.

Es geht somit um die Lösung folgender Gleichung:

 
Gewalttätige Ausgegrenzte

Im ersten Schritt geht es um die Charakterisierung der Welt der jugendlichen Gewalttäter. Dies ist eine täterorientierte Perspektive. Im Gegensatz zu anderen Untersuchungen interessiert mich aber nicht primär wie die Personen 'als Täter' charakterisiert werden können.

Für meine Zwecke ist es viel wichtiger herauszubekommen, wie die Welt derjenigen aussieht, die als Gewalttäter bekannt sind. Nach welchem Referenzsystem orientieren sie sich, welche Bedeutung messen sie ihren (auch gewalttätigen) Handlungen bei?

Nicht, wie unterscheiden sich diese Personen von uns, sondern, wie sieht die Welt dieser Personen aus?

Das umfangreiche Kapitel über die gewalttätigen Jugendlichen wird auf der Seite 'Gewalttätige Ausgegrenzte' zusammengefasst.

Die Hallenser Biographiestudie zur Jugendgewalt

Um dieser Frage nachzugehen greife ich auf die 'Hallenser Biographiestudie zu Jugendgewalt' zurück. Hier wurden Mitte der 90er Jahre u.a. von mir über fünfzig autobiographische narrative Interviews primär mit gewaltkriminellen Jugendlichen durchgeführt.

Die meisten Interviews mit der Untersuchungsgruppe fanden im Jugendgefängnis von Halle/Saale statt und wurden durch Interviews u.a. in Resozialisierungsmaßnahmen ergänzt. Alle Interviews wurden genau transkribiert und in einer größeren Gruppe besprochen. Eine Auswahl der Interviews wurde darüber hinaus genau analysiert und zur biographischen Gesamtformung geführt.

 

Beispielhaft kann 'Harry - eine Biographie' eingesehen werden.

Die vier Typen der Ausgrenzungsbearbeitung

Neben den Biographien kann ich vier auf diesem Datenmaterial entwickelte Typen darstellen.

Alle Personen der Untersuchungsgruppe waren im hohen Maße als Gewalttäter stigmatisiert. U.a. aufgrund der damit verbundenen Rituale (Gerichtsverhandlung usw.) sahen sie sich alle als außerhalb der gesellschaftlichen Normalität stehend.
Sie interpretierten diese soziale Verortung aber sehr unterschiedlich. Demzufolge lag der Fokus der Typiesierung auf der Kategorie der 'Ausgrenzungsbearbeitung'.

Es konnten vier Typen der Ausgrenzungsbearbeitung kontrastiert werden: Der Äußere Konflikt, der Innere Konflikt, die Ausblendende Distanz und die Akzeptierende Distanz.

Diese Typen sind ein guter Schlüssel, sich in der Welt der gewalttätigen Jugendlichen zu orientieren, ihre Perspektive kennen zu lernen und ihre Interpretationen zu rekonstruieren.

Von den Typen zur 'Ausgegrenzten Bewegung'

Die Typen werden in ihrer Differenziertheit dargestellt. Von da aus geht dann die Argumentation weiter zu der allen Typen zugrunde liegenden Funktion.

So gelange ich über den Zwischenschritt der 'Aggressiven Grenzarbeit' und 'Defensiven Grenzarbeit' zur 'Ausgegrenzten Bewegung'. Diese Funktion wird durch die vier Typen variiert.

Zusammenfassung

Das Kapitel 'Gewalttätige Ausgegrenzte' bietet einen umfassenden Blick auf die Perspektive gewalttätiger Jugendlicher:

sowohl sehr komplex und differenziert (biographische Gesamtformungen und Typen der Ausgrenzungsbearbeitung) als auch sehr einfach und grundlegend (die Funktion: Ausgegrenzte Bewegung). Beide Ebenen stehen nicht nebeneinander, sondern sind durch eine funktionalistische Argumentation miteinander verbunden.

 
Gewaltthematisierender Mainstream

Nach der Charakterisierung der Gewalttäter geht es in diesem zweiten Hauptkapitel um die sich diesen gegenüberstellende Öffentlichkeit.

Als Datenbasis greife ich auf vier Modelle zurück, die in dieser Auseinandersetzung von besonderer Bedeutung sind. Die Wichtigkeit mache ich zum einen an der 'Popularität' und zum anderen an der 'Selbstverständlichkeit' der Modelle fest.

Das Kapitel über die Auseinandersetzung mit der Gewalt durch die Öffentlichkeit wird auf der Seite Gewaltthematisierender Mainstream zusammengefasst.

Die vier Modelle

Popularität:
U.a. aufgrund einer aktuellen Rechtsextremismusstudie war der Desintegrationsansatz von W. Heitmeyer sicher das am meisten genutzte Erklärungsmodell Anfang der 90er Jahre. Gleichzeitig galt die Kontrolltheorie nach Hirschi innerhalb des juristischen Bereichs als die wichtigste Grundlage.

vgl. den Aufsatz: Der Kampf um den Limes der Gesellschaft
Selbstverständlichkeit:
Weniger im Vordergrund, aber immer präsent waren in der Thematisierung der Gewalt z.B. Vorstellungen des Gewaltmonopols des Staates. Um dies zu diskutieren greife ich auf Hobbes' Leviathan als Arbeit zum modernen Staat zurück. Die häufige Benennung der Täter als Barbaren macht deutlich wie wichtig darüber hinaus Vorstellungen von unserer Zivilisation sind. Als zentrales Modell greife ich hier auf die Beschreibungen von N. Elias zurück.
 

Von den Modellen zur 'Autotranszendenz'

Alle vier Modelle werden ausführlich charakterisiert und diskutiert (dies gilt besonders für die populären Erklärungsansätze).

In mehreren Zwischenschritten werden sie anschließend auf die ihnen zugrunde liegende Funktion der 'Autotranszendenz' zurückgeführt. Diese Funktion lässt sich durch alle vier Modelle variieren.

Zusammenfassung

Auch hier kann die Perspektive des Mainstreams sowohl in seiner Komplexität erfasst werden (ausführliche Thematisierung der Orientierung stiftenden Modelle), also auch in seiner einfachen Grundlage der 'Autotranszendenz'. Insbesondere in dieser Funktion werden schon Ansätze meiner grundsätzlichen Kritik deutlich.

Die Bremsung

In den Kapiteln wurden zwei Funktionen erarbeitet, die in den folgenden Schritten als Variationen aufgefasst werden.
Was bisher als Gegensatz von 'Keule' und 'erhobenen Finger' thematisiert wurde, kann so als einfacher Gegensatz von 'Ausgegrenzte Bewegung' und 'Autotranszendenz' charakterisiert werden.

Die rechte Seite der Ergebnisgleichung ist somit geklärt. Es bleibt die linke Seite und die Frage in welcher Funktion die 'Ausgegrenzte Bewegung' und die 'Autotranszendenz' identisch sind.

Das entsprechende Kapitel wird auf der Seite 'Die Bremsung' zusammengefasst . Ich greife dabei auf Animationen zurück.

Die individuelle Bremsung

Auf der Suche nach einer sozialen Funktion, die den beschriebenen Phänomenen zugrunde liegt, begebe ich mich erst einmal auf die individuelle Ebene. Hier wähle ich die Modelle aus, die ich anschließend an meine Fragestellung anpasse und auf die soziale Ebene übertrage.

Freud: der Mensch als Kulturwesen

Auf wenigen Seiten werden Freuds Menschenbild in Bezug auf seine Gewalttätigkeit skizziert.
Dies geschieht v.a., um anschließend deutlicher Reichs und mein Modell abgrenzen zu können.

Reich: Der Mensch als eine Variation des Lebens

Reichs Menschenbild wird anhand zentraler Begriffe wie Kontakt, Hingabe und die Lebensfunktion kurz dargestellt.

Differenzierter gehe ich dann auf das 'Dreischichtenmodell' mit der 'Ersatzregulation', der 'sekundären Schicht' und dem 'Kern' ein. Ich beschreibe die Bedeutung der jeweiligen Schicht, aber auch der Dynamik zwischen den Schichten für die Individuen, ihren Orientierungen und Handlungen.

 

Auf dieser Basis entwickele ich zum ersten Mal die Funktion der Bremsung und diskutiere sie ausführlich.
Die Bremsung ganz kurz:

  • die Struktur der Bremsung wird durch das Dreischichtenmodell charakterisiert. Der pulsierende Kern kommt nicht direkt zum Ausdruck. Eine Doppelschicht aus sekundärem Impuls und Ersatzregulation verhindert dies. Wir haben es immer mit einem durch die Doppelschicht bedingten in sich widersprüchlichen Ausdruck zu tun, der je nach Charakterstruktur variiert
  • Die Dynamik der Bremsung ist primär durch die Aufspaltung der strukturierten Bewegung des Kerns bestimmt. Struktur und Bewegung führen nicht zu einem Ausdruck, sondern sind widersprüchlich angeordnet. Ein großer Teil der Energie geht somit nicht in den Ausdruck, sondern in diesen Widerspruch. Trotzdem sind beide auch voneinander abhängig. Sie sind als Spaltungsprodukte aufeinander angewiesen.

Die soziale Bremsung

Auf der sozialen Ebene gibt es keine Psyche und somit auch keine neurotischen Gesellschaft. Und trotzdem gibt es Zusammenhänge, die offensichtlich auf der sozialen Ebene so funktionieren wie auf der individuellen.

Um die Aussagen der individuellen Bremsung auf die soziale Ebene übertragen zu können, greife ich auf die beiden zugrunde liegende biologische Ebene zurück. Über diesen gemeinsamen Bezugspunkt kann ich schließlich die soziale Bremsung ausführlich darstellen.

Nach der Formulierung der Sozialen Bremsung kommt die Überpüfung der Variationsfähigkeit durch die vorher entwickelte 'Ausgegrenzte Bewegung' und die 'Autotranszendenz'.

Ich beschreibe, wie sowohl die Perspektive des Gewalttäters Oskar und die des Pädagogen Heitmeyer auf dieselbe Funktion zurückgeführt werden kann.

Somit ist die oben dargestellte Ergebnisgleichung gelöst.

Weiterentwicklung der Gleichung

  • Die Bremsung kann in 'Aggressive Bremsung' und 'Defensive Bremsung' differenziert werden.
  • Es wird auch die Möglichkeit und Bedeutung eines Wechsels zwischen den verschiedenen Variationen auf den verschiedenen Ebenen diskutiert.
  • Das gemeinsame Projekt: "Aus-einander-setzung mit Gewalt" kann nun genau charakterisiert werden.
  • Der Gültigkeitsbereich der Sozialen Bremsung wird beschrieben
  • usw. usw.

Die kritische Position

Die Positionen innerhalb der Ausgegrenzten Bewegung und der Autotranszendenz sind jetzt verständlich.
Sie müssen polarisieren und jeden vor der Wahl 'für oder gegen mich' stellen. Andere Koordinaten gibt es weder bei der Autotranszendenz noch bei der Ausgegrenzten Bewegung. Sie verorten sich nur an verschiedenen Plätzen und geben den Koordinaten unterschiedliche Bedeutungen.

Es ist aber auch klar geworden, dass durch die beiden Perspektiven das Gewaltproblem nie gelöst werden kann. Sie sind voneinander als Spaltungsprodukte abhängig. Nur die Selbstaufgabe kann innerhalb dieser Koordinaten das Gegenüber tatsächlich zurückdrängen. Aber genau das geht eben nicht.

Kritische Positionen innerhalb dieser Koordinaten sind allenfalls weitere Variationen der Bremsung. Ob der konservative Hirschi oder der liberale Heitmeyer mehr Zustimmung erlangt bzw. der eine den anderen heftig kritisiert ist sekundär. Beide sind im Sinne der Autotranszendenz auf die Gewalttäter angewiesen und werden somit das Gewaltproblem nicht lösen, sondern nur den Mainstream stabilisieren.

Es gibt innerhalb der Variationen der Sozialen Bremsung keine kritische Position zur Sozialen Bremsung als Grundlage des Gewaltproblems.

Diskutiert wird demzufolge, ob es möglich ist, sich außerhalb zu stellen, wie diese Position aussehen könnte und sich welche Beziehung zu den Vertretern der Sozialen Bremsung ergeben würde.
Diese Fragen sind letztlich entscheidend für eine Strategie gegen die Gewalt.

 
Diskussion

Die Diskussion der Arbeit hat zwei Schwerpunkte: Methodische Aspekte und Inhaltlich Aspekte.

Methodische Aspekte

Hier folge ich primär zwei Fragen: Wird die Arbeit dem Orgonomischen Funktionalismus gerecht? und: Hat sich die orgonomische funktionalistische Vorgehensweise bewährt?

Es werden die Möglichkeiten und Grenzen sowohl der Arbeit als auch des Orgonomischen Funktionalismus beschrieben. Darüber hinaus werden aber auch Schritte der Weiterentwicklung angesprochen.

Inhaltliche Aspekte

Die Argumentation der Arbeit wird insbesondere mit Hilfe der Funktionsgleichungen zusammengefasst und übersichtlich präsentiert.

In einem darauf aufbauenden Schritt wird eine alternative Auseinandersetzung mit Gewalt entwickelt. Das 'Problem' wird neu definiert und es wird geprüft welche Bedeutung dies für einen sozialwissenschaftlichen Umgang hat.

Darüber hinaus wird über die Diskussion des Begriffs der 'animalischen Moral' eine Lösungsperspektive des Problems vorangetrieben.

 
   
Daten zum Buch

Die Untersuchung zur 'Aus-einander-setzung mit Gewalt' wurde von mir als Promotionsarbeit verfasst und von Prof. Annelie Keil und Prof. Dieter Rössner begutachtet.

Das Buch ist etwa 350 Seiten stark und erscheint im Jahr 2004.

Im Zentrum stehen die drei Kapitel: Gewalttätige Ausgegrenzte, Gewaltthematisierender Mainstream und Die Bremsung.
Aufgrund der Auswertung der empirischen Daten nimmt das erste Kapitel dabei den meisten Raum ein.

Die Kapitel bauen aufeinander auf, sind aber in sich weitgehend abgeschlossen. So ist es durchaus möglich z.B. nur die Darstellung und Diskussion des gewaltthematisierenden Mainstreams zu lesen.

Vor diesen Kapiteln gibt es noch ein Kapitel über den Orgonomischen Funktionalismus. Es ist eine kleine Einführung in die entsprechende Denkweise. Falls jemand damit schon vertraut ist, kann er dieses Kapitel durchaus überspringen.

Nach den Hauptkapiteln folgt die Diskussion, die alles noch mal auf den Punkt bringt und weiterführt.

Für wen ist das Buch interessant?

Das Buch hat zwei Schwerpunkte:
methodisch die Anwendung des Orgonomischen Funktionalismus und inhaltlich die kritische Auseinandersetzung mit der Gewaltproblematik.

Für Personen, die an einem der Schwerpunkte Interesse haben, ist das Buch lesbar und interessant. So ist es durchaus möglich auch ohne intensive Vorkenntnisse des Werks von W. Reich der Argumentation zu folgen. Alle notwendigen Begriffe werden erläutert.
Auch Kenner von Reich werden neue Aspekte finden. Aber v.a. werden sie am Beispiel des Gewaltproblems eine der seltenen Anwendungen des Orgonomischen Funktionalismus lesen können.

Insbesondere Personen, die kritisch zur herkömmlichen Gewaltdebatte stehen, finden hier Anregungen. Sie lernen eine Position kennen, die ohne falsche Sympathie für Gewalttäter eine kritische Perspektive auf den sich als gewaltfrei definierenden Mainstream ermöglicht.
Die Position geht z.B. weit über die des Labeling approach hinaus, der letztlich den Wechselwirkungen zwischen beiden Seiten verhaftet bleibt.

Auch für Interessierte an der 'Hallenser Biographiestudie zur Jugendgewalt' lohnt sich dieses Buch. Leider gibt es nur wenige Veröffentlichungen zu einer der umfangreichsten biographieanalytischen Untersuchungen mit gewaltkriminellen Jugendlichen. Die Studie wird in meiner Untersuchung genau vorgestellt und die Ergebnisse präsentiert.

Weitere Informationen zur Untersuchung finden Sie in den einzelnen Seiten zu den jeweiligen Kapiteln.

Anja Meyer stellt ebenfalls die Studie vor. vgl. Meyer (2001)
Gliederung
Einleitung
   
1 Der Orgonomische Funktionalismus als argumentationsleitende Methode
   
1.1 DER ORGONOMISCHE FUNKTIONALISMUS (W. Reich)
1.1.1 Reichs Entwicklung zum Orgonomischen Funktionalismus
1.1.1.1 Biographische Daten von Wilhelm Reich
1.1.1.2 Die Frühphase
1.1.1.3 Die Psychoanalyse
1.1.1.4 Der Dialektische Materialismus
1.1.2 Funktionalistisches Forschen
  1.1.2.1 Der Begriff 'Funktion’
  1.1.2.2 Der Begriff 'Funktionelle Identität’
  1.1.2.3 Die Wahrnehmung
  1.1.2.4 Der Forschungsprozess
   
1.2 SCHLUSSFOLGERUNGEN FÜR MEINE ARGUMENTATION

Im Wesentlichen beziehe ich mich auf Inhalte, die ich in dem Buch 'Naturnah forschen' ausführlich dargestellt habe (vgl. 'Naturnah forschen').

Gewalttätige Ausgegrenzte
 
2.1 GEWALTKRIMINELLE JUGENDLICHE – DIE HALLENSER BIOGRAPHIESTUDIE
2.1.1 Die Konzeptualisierung
2.1.2 Die Datenerhebung - das narrative Interview nach F. Schütze
2.1.2.1 Die Population
      2.1.2.2 Die Durchführung der Interviews
    2.1.3 Die Auswertung auf drei Erkenntnisebenen
      2.1.3.1 Die Biographien
      2.1.3.2 Die Typen
      2.1.3.3 Der Forschungsprozess
         
  2.2 DIE TYPEN
    2.2.1 Der Äußere Konflikt
      2.2.1.1 Oskar
      2.2.1.2 Der Typ Äußerer Konflikt in Abgrenzung zu Cohen/Clark, Merton und Giddens/Beck
    2.2.2 Der Innere Konflikt
      2.2.2.1 Harry
      2.2.2.2 Der Typ Innerer Konflikt in Abgrenzung zu Merton und Giddens/Beck
    2.2.3 Die Ausblendende Distanz
      2.2.3.1 Jack
      2.2.3.2 Der Typ Ausblendende Distanz in Abgrenzung zu Merton und Giddens/Beck
    2.2.4 Die Akzeptierende Distanz
      2.2.4.1 Achim
      2.2.4.2 Der Typ Akzeptierende Distanz in Abgrenzung zu Merton und Giddens/Beck
         
  2.3 VON DEN TYPEN ZUR ZUGRUNDELIEGENDEN FUNKTION
    2.3.1 Zusammenfassung der Perspektive der Gewalttäter
    2.3.2 Ausgrenzungsbearbeitung als erste Ebene
      2.3.2.1 Diskussion der Methode
      2.3.2.2 Diskussion der Inhalte
    2.3.3 Weiterbearbeitung der Typen
      2.3.3.1 Der orgonomische Weg – vom Differenzierten zum Grundlegenden
      2.3.3.2 Die Bewegung bezogen auf die erfahrene Grenze
      2.3.3.3 Aggressive und Defensive Grenzarbeit
      2.3.3.4 Die Ausgegrenzte Bewegung
      2.3.3.5 Die Gesamtübersicht
      2.3.3.6 Die weiterführende Fragestellung
Auf dieses Kapitel gehe ich auf der Seite 'Gewalttätige Ausgegrenzte' näher ein
Gewaltthematisierender Mainstream
         
  3.1 JUGENDGEWALT - EIN IMMER WIEDERKEHRENDES THEMA
         
  3.2 DER DESINTEGRATIONSANSATZ (W. Heitmeyer)
    3.2.1 Von der Gesellschaftskritik zur Integrationsforschung
    3.2.2 Die Desintegration
      3.2.2.1 Die gesellschaftliche Umwelt
      3.2.2.2 Die individuelle Verarbeitung
    3.2.3 Der abweichende defizitäre Bereich
    3.2.4 Das Eindeutigkeit schaffende Abweichungsmodell
    3.2.5 Die Orientierungsstiftung
         
  3.3 DIE KONTROLLTHEORIE (T. Hirschi/ M. Gottfredson)
    3.3.1 Die Bedeutung der Kontrolltheorien in der Kriminologie
    3.3.2 Die Entwicklung der Kontrolltheorien
      3.3.2.1 Der Bindungsansatz (T. Hirschi)
      3.3.2.2 Der Selbstkontrollansatz (T.Hirschi/ M. Gottfredson)
         
  3.4 DER MODERNE STAAT: GEBOREN AUS DER ANGST (Th. Hobbes)
    3.4.1 Hobbes historischer Hintergrund
    3.4.2 Der Leviathan
      3.4.2.1 Der Naturzustand
      3.4.2.2 Der Gesellschaftsvertrag
    3.4.3 Das Projekt der Moderne: Ordnen (Z. Bauman)
         
  3.5 DIE ZIVILISATION: STABILISIERUNG DER ANGST (N. Elias)
    3.5.1 Der Selbstzwang
    3.5.2 Der individuelle Zivilisierungsprozess
      3.5.2.1 Gewalt als Versagen des Selbstzwanges
         
  3.6 VON DEN MAINSTREAMMODELLEN ZUR ZUGRUNDELIEGENDEN FUNKTION
    3.6.1 Moderne und Zivilisation als Variationen
      3.6.1.1 Die Unterschiede zwischen den Variationen
      3.6.1.2 Die Beziehung zwischen den Variationen
    3.6.2 Die Autotranszendenz
    3.6.3 Die Erklärungsansätze von Gewalt als Variationen der Autotranszendenz
      3.6.3.1 Der Selbstkontrollansatz
      3.6.3.2 Der Desintegrationsansatz
    3.6.4 Die Gewalt als Ausdruck des unüberwundenen naturnahen Bereichs
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Die Bremsung
         
  4.1 DIE INDIVIDUELLE BREMSUNG
    4.1.1 S. Freud: Der Mensch als Kulturwesen
    4.1.2 W. Reich: Der Mensch als eine Variation des Lebens
      4.1.2.1 Der Mensch im Kontakt
      4.1.2.2 Der Mensch in der Bremsung
    4.1.3 Diskussion der Individuellen Bremsung
         
  4.2 DIE SOZIALE BREMSUNG
    4.2.1 Die Beziehung zwischen individueller und sozialer Ebene
      4.2.1.1 Von der Individuellen Bremsung zur Sozialen Bremsung
    4.2.2 Die Ausgegrenzte Bewegung als Variation der Bremsung
      4.2.2.1 Auseinanderfallen von Bewegung und Struktur
      4.2.2.2 Widersprüchlichkeit von Bewegung und Struktur
      4.2.2.3 Abhängigkeit von Bewegung und Struktur
    4.2.3 Die Autotranszendenz als Variation der Bremsung
      4.2.3.1 Auseinanderfallen von Struktur und Bewegung
      4.2.3.2 Widersprüchlichkeit von Struktur und Bewegung
      4.2.3.3 Abhängigkeit von Struktur und Bewegung
      4.2.3.4 Reinterpretation der Autotranszendenz
    4.2.4 Die Soziale Bremsung: Identität und Variationen
      4.2.4.1 Die Soziale Bremsung als zugrundeliegende Funktion
      4.2.4.2 Die Variationen der Sozialen Bremsung
      4.2.4.3 Der Wechsel zwischen den Variationen
      4.2.4.4 Aus-einander-setzung mit Gewalt: das gemeinsame Projekt
    4.2.5 Der Gültigkeitsbereich der Sozialen Bremsung
         
  4.3 DIE KRITISCHE POSITION
Auf dieses Kapitel gehe ich auf der Seite 'Die Bremsung' näher ein
Zusammenfassende und weiterführende Diskussion
     
  5.1 METHODISCHE ASPEKTE
    5.1.1 Wird diese Arbeit dem Orgonomischen Funktionalismus gerecht?
    5.1.2 Hat sich die orgonomisch funktionalistische Vorgehensweise bewährt?
    5.1.3 Weiterführenden Schritte
         
  5.2 INHALTLICHE ASPEKTE
    5.2.1 Zusammenfassende Darstellung der Sozialen Bremsung
    5.2.2 Konsequenzen für die Auseinandersetzung mit Gewalt
      5.2.2.1 Die Problemdefinition
      5.2.2.2 Die Konsequenzen für eine orgonomische Sozialwissenschaft
      5.2.2.3 Die 'animalische Moral'
         
  Literatur
Auf den Diskussionsteil gehe ich im Internet nicht näher ein.
   
Literatur

Auf dieser Seite genutzte Literatur:

Amelang (1986), M.: Sozial abweichendes Verhalten, Berlin 1986
Baacke (1985), D./ HEITMEYER, W.: Neue Widersprüche, in: Neue Widersprüche, hrsg. von BAACKE, D./ HEITMEYER, W., Weinheim 1985, S. 7-23
BAUMAN (1996), Z.: Gewalt - modern und postmodern, in: Modernität und Barbarei, hrsg. von MILLER M., SOEFFNER, H.-G., Frankfurt/M 1996, S. 36 - 67
Bauman (1996a), Zygmunt: Moderne und Ambivalenz. Frankfurt/M 1996
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Zitation

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Bibliografische Aufnahme

Diedrich, Ingo (2003). Aus - einander - setzung mit Gewalt. Eine orgonomisch funktionalistische Arumentation. <http://elib.suub.uni-bremen.de/publications/dissertations/E-Diss975_diedrich_i.pdf> 2003

Referenz im Text

Beispiel:

"Im Gegensatz zu den Freunden, aber auch zu den Feinden, kann der Fremde in den bekannten umfassenden Koordinaten nicht eingeordnet werden. In diesem Sinn macht es den Fremden aus, dass er nicht verstanden wird. aber gerade weil er nicht verstanden wird, überbringt er klare Botschaft: Es gibt ein Außerhalb!" (Diedrich 2003:311)