Orso

Die orgonomische Sozialforschung versteht sich als Soziologie in der Tradition der von Wilhelm Reich entwickelten Orgonomie.

Dies führt zu einer Perspektive in der Sozialforschung, die

  • das Leben zur zentralen Kategorie macht
  • das gleichzeitige Denken im Differenzierten und Identischen fordert
  • die in dem direkten Kontakt zwischen Subjekt und Objekt ihren Ausgangspunkt nimmt
  • den Forscher/ die Forscherin als zentrales Werkzeug der Forschung ansieht
  • einen direkten Bezug zur Psychologie und Biologie bietet - ohne biologistisch zu sein

Diese Seite ist eine unabhängige Plattform für diese zukunftsweisende Art von Wissenschaft.

Es werden sowohl Grundlagen gelegt, als auch neue Forschungen präsentiert.

 

 
Wilhelm Reich und die Orgonomie

Wilhelm Reich arbeitete in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts in sehr unterschiedlichen Gebieten. Er war Psychoanalytiker, beschrieb die 'Funktion des Orgasmus', entwickelte eine Krebstheorie, entdeckte Orgon als die grundlegende Energie, beobachtete den Übergang von toter Materie zu lebendigen Organismen, legte schon Anfang der 30er Jahre eine Faschismusanalyse vor usw. usw.

In Anlehnung an Orgon nannte er sein Gesamtwerk Orgonomie.

Bekannt wurde Reich als Ende der 60er Jahre die damals junge Generation Modelle benötigte, ihre Rebellion gegen die etablierte Gesellschaft einordnen zu können. Reich wurde als linker Psychoanalytiker gelesen und von ihm übernommene Schlagworte wie die 'sexuelle Revolution' sind bis heute bekannt.

Nachhaltigeren und konstruktiveren Einfluss hatte er aber auf die Entwicklung therapeutischer Konzepte. Insbesondere die körperorientierten Schulen greifen auf seine Vorarbeiten zurück.

In der Soziologie ging mit der Rebellion langsam auch das breite Interesse an Reichs Forschungen zurück.

Der Blog zum Thema
ID-Blog

Wilhelm Reich 1897 - 1957

Orgonomischer Funktionalismus

Im Laufe der Jahre musste Reich auch sein methodisches Vorgehen an die eigenen Forschungsergebnisse anpassen.

Das Wissen um die Panzerung und entsprechender Störungen in der Wahrnehmungsfähigkeit, die Möglichkeiten der Organempfindung aber auch die Bedeutung des Kontaktes flossen als wichtige Säulen in seine Methodologie ein.

Daneben steht das funktionalistische Denken, dass die Dialektik um das Spannungsfeld zwischen den (unterschiedlichen) Variationen und der ihnen zugrunde liegenden Identität ergänzt.

Diese Herangehensweise ist weitgehend unbekannt. Es lohnt sich aber, sie auf die sozialwissenschaftliche Tragfähigkeit zu überprüfen.

 
   
Was will diese Seite?

Dies ist keine Seite über Wilhelm Reich! Es ist eine Seite über Sozialforschung!

Es geht nicht darum, eine neue Soziologie zu erfinden, sondern eine besondere Perspektive innerhalb der Sozialwissenschaften zur Diskussion zu stellen und wenn möglich zu etablieren.

Sich auf diese Perspektive einzulassen heißt einerseits ein klares Profil herauszuarbeiten und andererseits in Kontakt und Austausch mit anderen Perspektiven zu treten.

 
Erste Schritte

Es werden Texte präsentiert, die in Bezug zu einer orgonomischen Sozialforschung stehen.

  • Im Vordergrund steht dabei die Untersuchung 'Aus-einander-setzung mit Gewalt'. Eine biographieanalytische Studie auf der Basis narrativer Interviews wird in einer orgonomisch funktionalistischen Weise interpretiert. Dabei wird auch die Beziehung zur qualitativen Sozialforschung diskutiert.
  • Das Buch 'Naturnah forschen' stellt den Orgonomischen Funktionalismus strukturiert dar.

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit der Kontaktaufnahme. Nur über einen Austausch ist es tatsächlich möglich, diese Seite lebendig weiter zu entwickeln.

 
Der behagliche Aufenthaltsort

"Ich weiß, dass ich nicht mehr als Gerüste und Fundamente gebaut habe, dass an vielen Stellen am Gebäude Fenster, Türen und wichtige innere Einrichtungen fehlen, dass es also noch keinen behaglichen Aufenthaltsort darbietet"

Um aus dem Rohbau ein wohliges Zuhause zu machen gibt es noch sehr viel zu tun.

Die Orgonomie muss auf ihre Tragfähigkeit überprüft werden. Wo ist dieses Fundament solide und wo haben sich Baufehler eingeschlichen?

Aber auch die Nachbarn sind für ein gutes wohnen wichtig.
Was kann aus orgonomischer Perspektive über sie gesagt werden, aber auch: wie sieht unser Haus aus deren Perspektive aus?
Es geht auch darum, diese Nachbarn besser kennen zu lernen, sie einzuladen aber auch die Grenzen zu zeigen. Es gibt eine Fülle an möglichen Querverbindungen, die es lohnt zu verfolgen: z.B.:

Qualitative Ansätze: die Frage, wie Kontakt operationalisiert werden kann, kann sicher aufgrund der reichhaltigen Erfahrungen der letzten Jahre auf diesem Gebiet besser vorangetrieben werden.
Gleichzeitig kann aus orgonomischer Sicht die Bedeutung 'des /der Forscher/in als Werkzeug der Forschung' in den Diskurs mit eingebracht werden. Brisante Fragen wie die nach der Qualität dieses Werkzeuges können so konstruktiver angegangen werden.

Funktionalistische Modelle: In den Sozialwissenschaften gibt es inzwischen eine lange Tradition funktionalistischer Ansätze. Können mit deren Hilfe eindeutige Schwächen (z.B. die Definition von 'Funktion') des orgonomische Funktionalismus bearbeitet werden? Welche Beziehung besteht zwischen den verschiedenen funktionalistischen Modellen?

Energetische Modelle: In der Orgonomie spielt die Energie auch in der Beschreibung sozialer Zusammenhänge eine zentrale Rolle. In den aktuell relevanten soziologischen Theorien ist dies völlig anders. Trotzdem gibt es auch heute andere energetische Modelle (vgl. Hans Hass), die in Beziehung gesetzt werden können.

Biologische Modelle: Reich hat es geschafft, Körper, Psyche und Handlung zusammen zu denken. Auch heute gibt es Modelle, die sich um die Grenze zwischen Natur- und Geisteswissenschaft kümmern. Wie stehen diese aktuellen Forschungen zu den Aussagen der Orgonomie. Wo muss diese angepasst werden und wo kann sie die Diskussion vorantreiben?

usw. usw.

Neben der Beschäftigung mit den Nachbarn ist es auch sehr reizvoll, den orgonomischen Funktionalismus in der Erforschung eines sozialen Problems einfach anzuwenden, also orgonomische Sozialforschung zu betreiben.

.Äther, Gott und Teufel, S.12

Hans Hasswww.w-reich.de/hdomath.htm

Weitere Schritte

In der folgenden Zeit wird diese Seite immer weiter ausgebaut. Dies gilt zum einen für die eher technische Seite: die Möglichkeiten der Betrachtung und des Ausdrucks der Texte werden erweitert (Flashpaper, PDF). Bei Interesse könnte darüber hinaus auch ein Forensystem installiert werden

Aber vor allem auf inhaltlicher Ebene wird sich laufend etwas tun: so werden die Texte ergänzt und eine kommentierte Linkliste eingeführt

 

Es gibt nicht sehr viele Leute, die sich mit orgonomischer Sozialforschung beschäftigen.
Hier liegt die große Möglichkeit des Internets: Zeit und Raum sind zweitrangig.

Die verstreuten Personen brauchen keinen Termin z.B. für ein bundesweites Treffen zu machen. Es ist möglich, sich ohne großen Aufwand auszutauschen.
Einzige tatsächliche Voraussetzung ist das Interesse an diesem Austausch.

Aufruf:

An alle Personen, die sich irgendwie von der Thematik angesprochen fühlen: Bitte machen Sie Ihr Interesse deutlich!

Dieser Aufruf richtet sich insbesondere an die Personen, die keine Kenner der Orgonomie sind, sondern vielmehr als wohlwollende Nachbarn Kontakt aufnehmen wollen.

Arbeitsgruppen

Es wäre z.B. möglich, Arbeitsgruppen zu bilden, die bestimmte Aspekte genauer untersuchen.